Schreiben als Selbstcoaching

Antworten und Hilfe in uns selbst – Kompetenz für das eigene Leben

Silke Heimes: Schreiben als Selbstcoaching
(erschienen bei Vandenhoeck und Rupprecht 2014)

Link zum Buch beim Verlag: http://www.v-r.de/de/schreiben_als_selbstcoaching/t-0/1011193/

Informationen zur Autorin sowie regelmäßige Schreibimpulse finden sie hier: http://silke-heimes.de/

Wie wirkt Schreiben als Selbstcoaching?

Schreiben als Selbstcoaching hilft, Erfahrungen und Gefühle, Unzufriedenheiten und Blockaden, Stärken und Wünsche zu formulieren und ernst zu nehmen. Schreibend schenkt man jenen Erfahrungen und Emotionen Aufmerksamkeit, kann ihnen zunächst einmal wohlwollend, behutsam und mit einer gewissen Gelassenheit und Geduld, freundlich, mitfühlend, verzeihend, fair begegnen. Man kann sie annehmen und betrachten, um schließlich Änderungen vorzunehmen.

Schreibendes Selbstcoaching hilft dabei (wieder) zu seinen Gefühlen und Einstellungen zu stehen, aufrecht sich selbst und anderen gegenüber zu sein.

Wie kann man Schreiben als Selbstcoaching für die Lehre, das Forschen, für Beratungen, für die Qualifikationsarbeit oder Fachartikel nutzen?

Wenn man beim Schreiben umfangreicher Texte ins Stocken gerät, wenn man die Sinnhaftigkeit der eigenen Forschung infrage stellt, wenn die Rahmenbedingungen nicht zum eigenen Schreib-Arbeitsleben zu passen scheinen, wenn man seine Lehre schreibintensiver gestalten oder inhaltlich/methodisch verändern möchte oder wenn man neue Ideen sucht, um Schreibende zur Selbstreflexion anzuregen, dann…

… können zahlreiche Impulse aus dem kreativen, therapeutischen, biographischen Schreiben als Selbstcoachingwerkzeug helfen. Diese stellt Silke Heimes nach einigen kurzen theoretischen Plädoyers und Erklärungen vor. Ihr geht es offenbar darum, dass man sich als Mensch selbst wertschätzt und sich selbst und anderen mit Würde begegnet.

Wie ist das Buch aufgebaut? Welche Themen werden behandelt?

Zunächst führt Silke Heimes in knackigen Kapiteln ein in ihr Verständnis von Coaching, Selbstcoaching, die Würde des Menschen und das Schreiben als Akt der Wertschätzung. Sodann stellt sie thematisch strukturiert Schreibübungen vor, mit denen man seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Fragen lenkt, sich selbst reflektiert, die Perspektiven ändert, alternative Reaktionen ausheckt und überlegt, was einen stärken könnte. Diese übergeordneten Themen sind: Anfangen, Bestandsaufnahmen, Identität, worauf man vertrauen kann, persönliche Rollen und Masken im Leben, neue Wege, Lösungen, Träume, Geheimnisse und Verrücktheiten, Gefühle, Loslassen, sich selbst zuhören, Spiritualität, Ethik und Achtsamkeit.

Für wen ist dieses Buch interessant?

Zunächst kann dieses Buch für jeden Menschen interessant sein. Wir schätzen dieses Büchlein besonders für Studierende und Promovierende, die sich ihre Werte bewusst machen oder ihren Kompass neu ausrichten möchten. Vielleicht braucht es nur einige Veränderungen im Schreibumfeld, um die Qualifikationsarbeit wieder anzupacken und zufrieden abzuschließen. Und vielleicht wäre es auch hilfreich, die eigene Herkunftsgeschichte zu betrachten und die eigenen Visionen für die berufliche Tätigkeit, gesellschaftliches Engagement und persönliche Entfaltung zu befragen. Bei alledem können die vorgestellten Schreibübungen gute Anregungen sein. Denn „(i)ndem man sich selbst in allen Facetten zunehmend besser kennenlernt, sich erforscht und immer wieder neu verortet, seinen Platz in der Welt beständig definiert und seine Gedanken und Gefühle artikuliert, wird man seiner Selbst in einer umfassenden Weise gewahr…“ (S. 39) „Schreiben ist eine Schule der Wahrnehmung und zugleich ein Akt der Würdigung und Wertschätzung“ (S. 38).

Und was ist das Besondere an diesem Buch?

Besonders finden wir die Haltung der Autorin zu Menschen, zu Schreibenden und zum Schreiben selbst. Für sie ist jede selbst kompetent für sein Leben. Und: „Jeder, der sich selbst verstehen will, sich in allen Höhen und Tiefen erforschen und begleiten und etwas verändern will, ist mutig und verdient den größten Respekt. Ihm gebührt Achtung, Anerkennung und Wertschätzung dafür, dass er bereit ist, sich selbst, der Welt und anderen gegenüber Augen, Ohren und Herz zu öffnen.“ (S. 13)