Self Love Letters auf dem Kongress für Positive Psychologie
Morgen, an den nächsten beiden Tagen findet der 4. Deutschsprachige Kongress Positive Psychologie online statt, ausgerichtet von dem Deutschsprachigen Dachverband für Positive Psychologie e.V.
Hier werden neueste Forschungsergebnisse und Erfahrungen ausgetauscht u.a. über Positive Psychologie in verschiedenen Bereichen wie Privat- und Familienleben, Schule und Arbeit, Coaching und Psychotherapie. Themen sind z.B. Wohlbefinden am Arbeitsplatz, positive Psychologie für Führungskräfte, Glück und Schule, Verletzlichkeit und Krisen, den Umgang mit Menschen im nahen Umfeld und mit sich selbst. Und in diesem Zusammenhang dürfen wir in einem Workshop die Idee der Self Love Letters vorstellen. Auf dem Kongress werden wir Forschende als auch Praktiker*innen treffen können und mit ihnen erarbeiten, welche Potentiale Liebesbriefe an sich selbst bergen und wie sie diese in ihren verschiedenen beruflichen Kontexten einsetzen können.
In diesem Blogbeitrag fassen wir unsere wichtigsten Quellen zusammen, in denen Sie nachlesen und schauen können, welche Erfahrungen wir und andere Menschen mit Liebesbriefen an sich selbst gemacht haben.
In dem Blogbeitrag „Liebevolle Briefe an sich selbst verfassen“ und in „SchreibRÄUME. Magazin für Journal Writing, Tagebuch und Memoir“ 1/2020 haben wir unsere Erfahrungen mit Self Love Letters als eine spezielle Form des Tagebuchs schon einmal schriftlich präsentiert. Wir hatten uns im Juli 2019 vorgenommen, uns selbst einen Monat lang täglich einen Liebesbrief von mindetens 1000 Wörtern Länge zu schreiben. Was wir dabei erlebt und gefühlt haben, war für uns so besonders, dass wir mit etwas Abstand und mithilfe von Ergebnissen aus der Schreibforschung und der Positiven Psychologie genauer betrachtet haben, was uns da eigentlich passiert ist. Davon erzählt unser Beitrag in dem Magazin. Und er enthält allerhand Ideen, wie man diese persönliche Form des Schreibens abwechslungsreich genießen kann.
Die Idee haben wir aufgeschnappt bei der Autorin und Youtuberin Tina Cody in diesem Video: How to Write a Love Letter to Yourself! (19.01.2017). Hier erklärt sie, welche Regeln sie sich selbst aufgestellt hat, um ehrlich und authentisch an sich selbst zu schreiben. Und sie trägt sogar aus eigenen Briefen vor. Ihre Regeln haben wir für uns selbst etwas angepasst, unsere Briefe bleiben aber im Tagebuch verschlossen. Ein weiteres rührendes Video ist dieses hier: Write a Love Letter to Yourself/ Man on the Street ( 25.12.2013). Hier kann man Menschen dabei beobachten, wie sie an sich selbst schreiben und sich ihre lieben Worte selbst vorlesen.
Wir sind jedenfalls schon länger gespannt auf die Konferenz und hoffen, dass wir das Publikum für diese Idee begeistern können.
Herzlich (wie sonst 😉 )
Ihre Jana
Unsere Quellen:
Heimes, Silke (2012): Warum Schreiben hilft. Die Wirksamkeitsnachweise zur Poesietherapie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Fordyce, Michael W. (2000): Human Happiness. Its Nature and Its Attainment. Volume II: The Attainment of Happiness. Chapter 3, 12, 14. 2000 Edition online (erstmals 1981): https://web.archive.org/web/20070113074358/http://www.gethappy.net/bookhm.htm;
Fredrickson, Barbara (2011): Die Macht der guten Gefühle. Campus.
Jakob, Ramona (2017): Poesie ist Lebenstanz. Warum es sich lohnt, Gedichte zu schreiben. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
Lyubomirsky, Sonja (2018): Glücklich sein. Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben. Campus. (2. Auflage)
Marcinkowski, Nathalie (2019): Was glückliche Menschen anders machen: Dein Begleiter auf dem Weg zum Glück. Trias.
Pennebaker, James W. / Beall, Sandra K. (1986) Confronting a traumatic event. Toward an understanding of inhibition and disease. Journal of Abnormal Psychology, 95, 274–281.
Raffelsiefer, Gisela (2003): Zwischen den Zeilen – im Schreiben sich selbst entdecken. Frankfurt am Main: Peter Lang.
Schreiber, Birgit (2022): Schreiben zur Selbsthilfe. Weil Worte wirken: Glück erleben – gesund sein. Berlin: Springer.
Unterholzer, Carmen C. (2017): Es lohnt sich einen Stift zu haben. Schreiben in der Therapie und Beratung. Heidelberg: Carl Auer.
Wilz, Gabriele / Risch, Anne Katrin / Töpfer, Nils F. (2017): Das Ressourcentagebuch. Eine ressourcenaktivierende Schreibintervention für Therapie und Beratung. Berlin: Springer.
Winnewisser, Sylvia (2010): Einfach die Seele frei schreiben. Wie sich therapeutisches Schreiben auf die Psyche auswirkt. Hannover: Humboldt.
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken
Ja, ich bin sehr dankbar für die wichtigen Gedanken und die Momente der Offenheit in der Gruppe eben. Das ist in so einem Setting natürlich besonders, solch rührende Erfahrungen miteinander zu teilen.
Wir sind mitten in der Konferenz. Es ist spannend, neue Erkenntnisse können wir mitnehmen. Unseren Workshop dürften wir schon durchführen. Dort haben wir lauter schöne Impulse aufgenommen. Von Herzen danken wir den Teilnehmenden für den Austausch zu diesem doch sehr persönlichen Thema.