Meine Tagebuchkarriere begann an meinem 8. Geburtstag mit dem Eintrag, was ich alles zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Damals schrieb ich einfach drauflos, ohne mir groß Gedanken zu machen. Dann kam meine Jugendzeit und ich konnte meinen Liebeskummer und andere Weltschmerzthemen im Tagebuch loswerden. Doch irgendwann wurde ich „erwachsen“, ging feiern, machte Abitur, fing ein Studium an, zog von zu Hause aus. Für ein Tagebuch war da nicht mehr viel Platz, kaum noch Zeit und ganz ehrlich, ich kam mir albern vor, in ein Tagebuch zu schreiben, hatte das Gefühl, eh nichts großes und bedeutendes zu erleben und zu sagen zu haben.
2006 entdeckte ich das Schreiben ganz neu, schrieb Geschichten und Gedichte, verstand und mochte das wissenschaftliche Schreiben, beschäftigte mich mit der Schreibforschung und der Wirkung von Schreiben. Das Tagebuch oder das Journal, wie es mittlerweile auch hieß, fand wieder seinen Weg in mein Leben. Doch gab es da immer noch dieses eine Problem: Wie fange ich mein Tagebuch an? Was darf ich dort eigentlich schreiben? Wie regelmäßig muss ich in so ein Journal oder ein Tagebuch schreiben?
Oft saß ich da, mit einem wunderschönen Buch in der Hand und starrte auf die leere Seite. Meine Worte kamen mir zu banal vor, ich dachte darüber nach, wer das wohl lesen würde und dann kam die Pause… Und eine längere Schreibpause verursachte bei mir immer ein schlechtes Gewissen und noch mehr Hemmung wieder anzufangen. Lauter angefangene Tagebücher reihten sich in meinem Regal auf, keines voll geschrieben.
Mein Tagebuch ist mein Raum
Eines Tages jedoch sackte endlich durch, worüber ich schon viel gelesen habe. Mein Tagebuch ist mein Raum und ich kann darin machen, was ich will. Die Frage war also nie, was ich schreiben darf, wie regelmäßig ich schreiben muss, sondern die einzige Antwort, die ich mir geben musste war: Was will ich von meinem Tagebuch? Oder anders gefragt: Warum möchte ich Tagebuch führen? Ich kam im Laufe der letzten Jahre auf viele Antworten. Meine fünf wichtigsten Gründe fürs Tagebuchschreiben sind momentan: Tagebuchschreiben entlastet, heilt, verschafft Klarheit, führt einem die persönliche Entwicklung vor Augen und lässt mich einfach kreativer leben. Hier habe ich Ihnen genauer erklärt, was das für mich bedeutet und wie Sie die positive Wirkung des Tagebuchs für sich nutzen können.
Mit diesen Antworten auf die Frage nach meinem Warum entdeckte ich neue Wege, wie ich mein Tagebuch führen könnte – ohne zu schreiben. In diesem Blogbeitrag nun möchte ich Ihnen weitere Inspiration geben und Ihnen 5 ungewöhnliche Wege zeigen, wie Sie Ihr Tagebuch abwechslungsreich sowie mit Freude und Kreativität führen können. Angeregt wurde ich dabei auch von verschiedenen Ratgebern und Videos, in denen kreative Ausdrucksmöglichkeiten gezeigt werden.
- Das große und kleine Kritzeln
- Zerlegen und Zusammensetzen in Collagen
- Die Worte anderer nutzen
- Mal Zeichnen, mal malen
- Entspanntes Zentangle
Das große und kleine Kritzeln
Während meiner Schreibcoachausbildung lernte ich die Schreibtechnik Freewriting kennen. Bei dieser Technik geht es darum, in einer festgelegten Zeit ganz frei seine Gedanken aufzuschreiben; die festgelegte Zeit soll durchgeschrieben werden und dabei darf alles aufs Papier. Wenn die Gedanken stocken, kann man auch Kringel oder Wellen malen, seinen Namen notieren usw. Hauptsache der Stift bleibt in Bewegung und somit auch der Gedankenstrom. Da mir diese Technik so gut gefällt, nutze ich sie auch immer wieder im Tagebuch. Und eines Tages kamen die Kritzeleien hinzu. Fließen bei mir mal keine konkreten Gedanken, gehe ich über ins Kritzeln. Dabei habe ich das Gefühl, den Stift ganz und gar meinem Unterbewusstsein zu überlassen. Und am Ende kann ich schauen, was sich tief in mir bewegt, lass mich überraschen, was in mir steckt und ans Tageslicht will.
Ich habe für mich entdeckt, dass das Kritzeln eine Variante sein kann, seine Gefühle und Gedanken im Tagebuch rauszulassen. Denn genau darum geht es: über seine Gefühle und Erlebnisse zu schreiben und sie zu verarbeiten. Doch manchmal fehlen einem einfach die Worte dazu oder man weiß nicht so richtig, wo man anfangen soll. Und da kann dann das Kritzeln helfen. Einfach irgendwo auf dem Papier anfangen und dem Unterbewusstsein die Führung überlassen. Die Kritzeleien können auch so einiges über uns verraten. Mehr dazu finden Sie hier.
Nehmen Sie sich einen Stift und lassen Sie ihn übers Blatt tanzen. Denken Sie nicht groß darüber nach, was Sie da eigentlich machen, was sie kritzeln, ob sie Worte notieren oder einfach Kringel zeichnen. Lassen Sie Formen, Figuren, Schraffierungen… auf Ihr Papier fließen. Hören Sie dann auf, wenn es sich für Sie richtig anfühlt, wenn es nicht mehr fließt. Betrachten Sie Ihr Bild, Ihre Collage aus Kritzeleien. Lassen Sie es für einen Augenblick auf sich wirken. Und wenn Sie dann konkrete Gedanken haben und den Drang verspüren, einen Text zu verfassen, dann gehen Sie dem nach.
Wenn Sie das Kritzeln für sich ausprobieren möchten, dann seien Sie jedoch gewarnt: Sie müssen damit leben können, dass es Seiten in Ihrem Tagebuch gibt, die nicht besonders schön aussehen. Denn leider führt nicht jedes Gekritzel zu einem Kunstwerk. Lassen Sie die „Hässlichkeit“ zu. Genießen Sie einfach den befreiten Umgang mit Stift und Papier.
Zerlegen und Zusammensetzen in Collagen
Ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte. Und mehrere Bilder sagen noch mehr. Vor allem, wenn sie wie in einem wilden Spiel zusammen kommen. Eine Collage ist für mich so ein Spiel. Sich mit Bildern und Worten aus Zeitschriften, Zeitungen, Werbeanzeigen, alten Tagebucheinträgen, eigenen Notizen zu beschäftigen, sie zu zerlegen und neu zusammenzusetzen, kann etwas Befreiendes, Fröhliches, Erleichterndes haben.
Ihr Tagebuch ist Ihr Ort, in dem Sie Ihrer Kreativität und Ihren Gefühlen freien Lauf lassen können. Mit dem Basteln von Collagen können Sie beides einfach verbinden. Nehmen Sie sich ein paar Zeitschriften, Zeitungen, Fotos, aber auch eigene Notizen hervor, die Sie beruhigt zerschneiden können. Gehen Sie durch die Fundgrube an Bildern und Worten und entscheiden Sie ganz spontan, was Sie ausschneiden möchten. Überlegen Sie nicht zu viel, was schön aussieht, was zusammenpassen könnte. Lassen Sie sich von Ihren Gefühlen leiten: Was spricht Sie in dem Moment an? Was berührt etwas in Ihnen? Was fängt Ihren Blick auf?
Und dann fügen Sie die zerschnittenen Schnipsel zu Ihrem Bild zusammen. Dabei können Sie in zwei verschiedenen Varianten vorgehen:
- Sie gehen zunächst durch alle Materialien durch, schneiden alle möglichen Bilder, Fotos, Worte Sätze, Zeichnungen aus. Dann haben Sie einen Stapel an Schnipseln vor sich und bringen diesen auf ihr Papier. Sie können sich eine Collage legen und herumschieben, verschiedene Varianten ausprobieren, bis Sie ein für Sie stimmiges Bild gefunden haben, dass Sie aufkleben möchten.
- Sie beginnen mit dem Material und schneiden ein erstes Wort oder ein erstes Bild aus und kleben es gleich instinktiv auf Ihr Papier. Dann gehen Sie wieder ins Material, schneiden das nächste Stück heraus und kleben erneut. Und so fahren Sie fort, bis Ihr Bild, Ihre Collage für Sie rund ist.
Wenn Sie fertig sind mit Ihrer Collage, genießen Sie das Bild, genießen Sie für einen Augenblick noch das Gefühl, das Sie gerade in sich tragen. Erfreuen Sie sich an Ihrer Kreativität. Schauen Sie wohlwollend auf Ihr Bild.
Auch hier gilt: Erwarten Sie keine Kunstwerke. Bei den Collagen geht es darum, Ihre aktuellen Gefühle auszudrücken. Bilder können Ihnen helfen, sich dem hinzugeben, was Sie im Moment beschäftigt. Oder es ist einfach ein Weg, sich mit Ihnen und Ihrem Tagebuch zu beschäftigen, ohne schreiben zu müssen, ohne eigene Worte finden zu müssen.
Wenn Sie mögen, gehen Sie nach der Collage noch einen Schritt weiter. Betrachten Sie Ihre Collage ganz genau, schauen Sie sich die einzelnen Elemente noch mal an, zoomen Sie heran, schauen Sie, welche Schnipsel neben-, über-, untereinander liegen, wie sie miteinander verbunden sind. Was entdecken Sie? Was fällt Ihnen auf? Überlassen Sie sich Ihren Gedanken dabei und wenn Sie mögen, greifen Sie nun zum Stift und schreiben. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Schreiben Sie Ihre Gefühle auf zur Collage oder was Sie darin entdecken. Schreiben Sie eine Geschichte zur Collage oder verfassen ein Gedicht aus den Worten, die in der Collage stecken.
Mehr Anregungen, wie Sie den Prozess des Collagierens und Schreibens vertiefen können, finden Sie in dem Buch „Collage Dream Writing“ von Johanna Vedral sowie in ihren Workshopangeboten beim Writer’s Studio. In einem Video erklärt sie die Kombination von Collage, Traumarbeit und Schreiben.
Die Worte anderer nutzen
Sie haben doch den Wunsch, sich in Worten auszudrücken? Klar. Doch warum sollten es immer die eigenen Worte sein? Sie können doch einfach die Worte anderer nutzen. Und somit Ihr Tagebuch in Ihren Kreativraum verwandeln, an dem Sie Ihre schönsten Leseerlebnisse festhalten. Oder wo Sie sich mit Ihrer Umwelt und den Geschehnissen der Welt auseinandersetzen…
Bei dieser dritten Variante des Tagebuchschreibens möchte ich Sie zu verschiedenen Spielen mit Worten anregen.
Zunächst einmal können Sie wie bei den Collagen einfach Wörter und Sätze aus Zeitungen und Zeitschriften ausschneiden und als Wort-Collagen kleben. Oder Sie basteln sich aus den ausgeschnittenen Worten Gedichte. So hat es auch Hertha Müller getan. Hier finden Sie ein Beispiel ihrer Wortcollagen.
Mit Überschriften aus Zeitungen und Zeitschriften oder gar kleinen Anzeigen und Artikeln können Sie Ihr Tagebuch zu einer Zeitzeugin machen. Halten Sie mit Schnipseln fest, was in der Welt los ist, welche Interessen Sie derzeit haben, was Sie bewegt und aufregt, was berührt und erfreut. Dokumentieren Sie, konservieren Sie, verewigen Sie… Darüber hinaus können Sie sich so noch einen Raum kreieren, in dem Sie sich mit den verschiedenen Themen der Politik, der Kultur, der Weltgeschichte beschäftigen. Sie können sich mit dem Lesen und Auswählen, dem Zusammensetzen verschiedener Headlines Ihre Meinung bilden und für Ihr späteres Ich festhalten, woran Sie glauben, was Sie beschäftigt hat, wohin Ihre Aufmerksamkeit gelenkt wurde. Und wenn Sie später einmal durchgehen, was Sie da zusammengesammelt haben, wundern Sie sich vielleicht: „Und darüber habe ich mir früher Gedanken gemacht?“ „Was? Das war damals schon Thema?“ „Oh es hat sich (nicht) viel verändert!“
- Lesen Sie gern? Haben Sie schon mal ein Lesetagebuch geführt? Oder haben Sie manchmal das Gefühl, Sie hätten gern ein klareres Bild darüber, was Sie alles lesen? Oder wollen Sie für sich festhalten, was Sie alles schon gelesen haben? Warum dann nicht einfach Ihr Tagebuch nutzen! Ganz simpel können Sie auch Ihr „normales“ Tagebuch zu einem Lesetagebuch machen. Integrieren Sie das doch einfach. Halten Sie fest, was Sie gerade lesen, indem Sie Einträge zum Titel und zum Autor oder zur Autorin verfassen. Sie können auch noch einen Schritt weitergehen und Ihre Lieblingspassagen aus den Texten abschreiben oder kopieren und einkleben. Oder schreiben Sie Ihre liebsten Gedichte oder Songtexte auf. Bedienen Sie sich einfach mal an den Worten und Texten anderer und bereichern Sie Ihr Tagebuch damit.
- Bis hierhin habe ich Ihnen geraten vor allem fremde Quellen zu nutzen. Sie können aber genauso Ihre eigenen Worte verwenden und zwar die Worte Ihres früheren Ichs. Gehen Sie doch mal alte Aufzeichnungen von sich durch, alte Tagebucheinträge oder auch E-Mails und SMS. Suchen Sie sich kleine Texte aus, die Ihnen besonders gefallen. Lassen Sie sich von Ihren früheren Worten berühren und inspirieren. Suchen Sie bewusst nach schönen Texten und Sätzen, schreiben Sie diese erneut auf oder kopieren und kleben Sie sie ein und werden Sie sich so Ihrer eigenen schönen Stimme bewusst.
Zeichnen und malen
Bei dieser Variante nehmen Sie wieder einen Stift in die Hand. Oder Buntstifte, Pinselstifte, Wasserfarben… Denn eine weitere Möglichkeit, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, Eindrücke festzuhalten und Geschehnisse zu verarbeiten, bieten das Zeichnen und Malen. Ich denke hier an zwei Varianten:
Sie können ein konkretes Bild von etwas erschaffen, eine Skizze anfertigen. Indem Sie zeichnen oder malen, was Sie gerade vor sich sehen, kreieren Sie einen achtsamen Moment. Sie können Sehnsuchtsorte zeichnen oder was Sie zum Träumen bringt. Sie können versuchen, in eigenen Bildern auszudrücken, was gerade in Ihnen vorgeht, wie Sie sich fühlen, was Sie erlebt und gemacht haben. Anregungen für Zeichnungen können Sie sich in verschiedenen Videos über Journals und Kalender holen.
Sie können sich aber auch einfach Ihren Gefühlen hingeben und ohne inneres Bild oder Ziel intuitiv zeichnen oder malen. Lassen Sie sich von Formen und Farben mitreißen ohne Ergebnis im Kopf, ohne einen Anspruch auf Schönheit. Zeichnen, malen Sie einfach drauflos und bringen Sie Ihre Empfindungen zu Papier. In diesem Video finden Sie weitere Gedanken darüber, wie sie mit dieser Art von Malen etwas für Ihre Seele, für Ihr Wohlbefinden tun können. Viele kurze Anregungen, Erklärungen und Materialvorstellungen finden Sie bei der Künstlerin Ulrike Hirsch.
Nutzen Sie also Ihr Tagebuch oder Ihr Journal auch, um kleine und größere Zeichnungen und Skizzen anzufertigen. Oder leben Sie Ihr Bedürfnis nach Farbe aus und malen Sie mit Filzstiften, Buntstiften, Wachsstiften, Kreiden, Pinselstiften oder gar Wasserfarben in Ihr Tagebuch. Die Grenzen setzen nur Sie sich selbst und die Beschaffenheit Ihres Tagebuchs.
Entspanntes Zentangle
Auch bei der letzten Variante, die ich hier vorstellen möchte, geht es ums Zeichnen. Hierbei handelt es sich um eine ganz bestimmte Art des Zeichnens: Zentangle. Zentangle ist das Zeichnen von Strichen, Linien, Punkten, die miteinander verbunden verschiedenste Muster ergeben. Ein Tangle – das kleine Bild, was gezeichnet wird – ist ein kleines Viereck (meist quadratisch), indem einfache bis scheinbar komplizierte Formen und Muster gezeichnet sind.
Zentangle ist aber auch eine Achtsamkeitsübung. Denn beim Zeichnen von kleinen Bildern, von Mustern durch einfaches Verbinden der Linien und Punkte geht es um Langsamkeit, Konzentration, Fokussierung auf das Hier und Jetzt. Und das wiederum führt zur Entspannung. Beim Zentangle konzentriert man sich tatsächlich nur auf das kleine Feld, das man füllt, zeichnet langsam und mit Bedacht Linie für Linie, Striche und Punkte. Ziel ist es dabei nicht, ein kleines Kunstwerk zu erstellen, sondern sich immer nur auf die gerade zu zeichnende Linie zu konzentrieren. Richtig und Falsch zählen nicht, nur die Striche selbst (vgl. Bartholomew/Browning 2014, S. 13-15). Um das Zentanglen so simpel wie möglich zu halten, wird auch nur mit schwarzer Tinte oder einem schwarzen Fineliner gemalt.
Durch seine klare Struktur, den kleinen Platz zum Zeichnen (viele Tangles sind Quadrate von ca. 5x5cm bis 10x10cm) und das Fokussieren auf die einzelnen Striche erlangen viele Menschen beim Zentangle ein Gefühl von Ruhe und Frieden. Darüber hinaus heißt es, dass Zentangle die Kreativität fördert, dabei hilft, Stress abzubauen und seine Gedanken zu beruhigen, sich besser konzentrieren zu können und achtsamer zu sein, den Augenblick des Zeichnens ganz bewusst wahrzunehmen (Bartholomew/Browning 2014, S. 19).
Natürlich finden Sie auch zum Zentangle zahlreiche Videos auf YouTube. Schauen Sie sich in Ruhe an, wie andere mit einfachen Linien wundervolle kleine Bilder kreieren und lassen Sie sich davon inspirieren.
Fazit
Ein Tagebuch bietet so viel mehr Möglichkeiten, als „nur“ die eigenen Worten hinzuschreiben. Ein Tagebuch kann und sollte vielleicht auch ein Buch, ein Heft, ein Raum für Sie sein, in dem Sie sich kreativ austoben. Mit den verschiedenen Varianten des Tagebuchführens können Sie sich vielleicht wirklich täglich etwas Zeit für sich nehmen und Ihre Gefühle ausdrücken, Erlebnisse verarbeiten oder sich einen achtsamen und entspannten Moment schaffen.
Unendlich viele Anregungen zu den hier vorgestellten Varianten finden Sie im Internet z.B. über Pinterest oder bei YouTube. Dort präsentieren viele begeisterte Bastlerinnen und Journaling-Userinnen ihre selbstgestalteten Bücher. In sogenannten FlipThroughs zeigen sie voller Freude ihre kleinen Zeichnungen, ihre Verzierungen und Collagen. Lassen Sie sich von solchen Videos inspirieren, aber nicht einschüchtern. Ziemlich wahrscheinlich präsentieren bei YouTube alle nur ihre schönsten Seiten. Bei Ihrem Tagebuch jedoch geht es um Sie und Sie bestimmen, was Sie wie machen. Das Zeichnen, Malen, Kleben soll Sie entlasten, soll Ihnen Freude bringen oder Ihnen eine Möglichkeit geben, sich anders auszudrücken als mit dem geschriebenen Wort.
Also legen Sie los…
Viel Spaß beim freien Gestalten!
Ihre Nora
PS: Und wenn Sie merken, dass Sie an gemeinem Perfektionismus leiden, dann probieren Sie doch die kreativen und zerstörerischen Herausforderungen in den Büchern der Autorin, Illustratorin und Guerilla-Künstlerin Keri Smith. Vielleicht haben Sie schon von dem Buch gehört: „Mach dieses Buch fertig“ – auch hierzu gibt es viele Fotos und Flip Throughs im Netz, wie man die Aufgaben lösen kann.
Liebe Nora, noch nie habe ich im Netz einen Kommentar verfasst…aber Ihr Text über das Schreiben hat mich sehr angesprochen. Ich bin nun 68 Jahre alt und ich schreibe so gerne. Mein Tagebuch heißt bei mir “Seelenbuch” und es wird gekritzelt, geklebt, gemalt, geschrieben, bis der Kopf frei ist und die Seele wieder schwingt. Trotz der vielen Jahre hat Ihr Text mir neues Seelenfutter gegeben und neue Perspektiven eröffnet. Dafür möchte ich mich von Herzen bedanken. Und Ihr Blog hat es doch tatsächlich auf die Startseite meines Bildschirmes gebracht….damit mir nichts verloren geht. Bleiben Sie gesund, alles Liebe wünscht Monika
Liebe Monika,
vielen Dank für Ihre herzlichen Worte. Das berührt mich sehr und freut mich. Diese Liebe zum Schreiben zu teilen und auch noch Impulse geben zu können, macht mich glücklich. Und dass Sie mir dazu hier eine Rückmeldung geben, lässt mein Herz hüpfen.
Seelenbuch ist ein wundervoller Name. Und Sie haben so recht, Schreiben hilft, die Seele wieder zum Schwingen zu bringen.
Ich freue mich, Sie weiter mit Seelenfutter versorgen zu können.
Herzliche Grüße
Nora