Gedichte sind etwas Besonderes. Mit ihnen können wir in zwei Richtungen sprechen: nach innen und nach außen. Sie wirken emotional entlastend, wir können wichtige Momente der eigenen Biographie bearbeiten, können zu uns kommen und bei uns verweilen, unsere Gefühle aufspüren und ihre Gedanken strukturieren. Indem wir bei Gedichten die passende Form und das passende Bild suchen und mit den Regeln der Sprache bewusst spielen, konzentrieren wir uns auf das Wesentliche oder das Andersdenken und nehmen auch ein bisschen Abstand zu uns und dem Geschehen. Wir können behutsam mit unserer Sprache umgehen und die Sinne der Leserinnen ansprechen, sie berühren. Wir können geheimnisvolle, mehrdeutige Botschaften verschlüsseln oder die Leserinnen überraschen mit Bildern oder Wortspielen.
Zunächst spüren wir in Listen und freien Textformen wie Freewritings, Briefe, Geschichten und Dialoge Themen und Bilder auf und stöbern in Ideen. Diese werden dann in Gedichte und poetische Kurztexte künstlerisch umgeformt. So können die Teilnehmerinnen im Workshop einerseits Distanz einnehmen zu ihren Texten und Gedanken, und sie können gleichzeitig eine neue Tiefe gewinnen in der künstlerischen Bearbeitung dessen, was sie gerade beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen ganz das Ausprobieren von lyrischen Schreibtechniken und die Betrachtung der Texte und gegenseitige Inspiration.
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